Umstieg vom Vodafone-Router auf eine FritzBox

Ich bin schon seit einigen Jahren (mehr oder minder freiwillig) Kunde bei Vodafone. Bis jetzt habe ich den zum Vertrag gelieferten Router benutzt, ein Gerät von „Hitronhub“. Jetzt habe ich endlich mal die Zeit gefunden, ihn gegen eine FritzBox auszutauschen.

Auch wenn ich ihn immer liebevoll als „Gammelrouter“ bezeichnet habe muss man fairerweise sagen, dass er relativ problemlos das getan hat was er sollte: Internetverbindung per LAN und WLAN bereitstellen und Telefonie abwickeln. Das größte Problem entstand in Verbindung mit einer Fritz!Powerline-Strecke von AVM. Es kam regelmäßig vor, dass die komplette Internetverbindung zusammengebrochen ist, vor allem bei großen Uploads durch die Powerline-Verbindung. Auch hier muss man ehrlicherweise sagen, dass das Problem wohl zumindest teilweise bei AVM lag: Zumindest ließ es sich (nur!) durch einen Neustart des Powerline-Adapters beheben. Scheinbar hat der Adapter den Router mit Paketen geflutet, so dass der gar nichts mehr tun konnte. Meine Hoffnung war jetzt vor allem, das AVM seine Produkte besser auf Kompatibilität getestet hat und das Problem mit einer Fritz!Box als Router nicht auftritt. Und naja, vielleicht wollte ich auch ein cooles Gadget zum Spielen haben…

FritzBoxen bekommt man relativ günstig über Kleinanzeigen. Gerade bei Kabelroutern muss man dort aber aufpassen: Vodafone vermietet auch FritzBoxen an seine Kunden, und diese werden scheinbar häufig nicht zurückgegeben sondern bei Kleinanzeigen verkauft. Das ist relativ sicher verboten, und da diese Boxen eine andere Seriennummer haben als die frei verkäuflichen akzeptiert Vodafone diese Boxen nicht im Netz, wenn sie nicht mit dem passenden Vertrag benutzt werden (was fair ist, schließlich wurden die Boxen illegal weiterverkauft). Bei Vodafone gibt es eine Liste mit Artikelnummern der frei verkäuflichen Boxen. Vor dem Kauf also vom Verkäufer versichern lassen, dass es eine solche Box ist. (Stichprobe bei mir: 3 von 4 Verkäufer hatten Boxen mit Vodafone-Branding).

Die Einrichtung lief dann relativ unkompliziert: Alten Router entfernt, neuen Router verbunden. Die Aktivierung bei Vodafone läuft über die Seite kabelmodemaktivieren.vodafone.de. Schlauerweise schaltet Vodafone die Seite direkt als Captive-Portal, so lange der Router nicht aktiviert ist wird man also direkt dorthin weitergeleitet. Auf der Seite gibt man seine Kundennummer und den Aktivierungscode, den man am Anfang per Post bekommen hat, ein. Dadurch wird die MAC-Adresse des Modems an den Vertrag gebunden und man ist online.

Zusätzlich bekommt man dort noch die Zugangsdaten für die SIP-Telefonie mitgeteilt, die man später in der FritzBox eintragen muss. Dort lauerte eine kleine Stolperfalle: In dem PDF waren im Passwort zwei Leerzeichen, so dass Copy&Paste nicht funktionierte. Danach lief aber alles problemlos. Auch wenn Vodafone mit ein paar Warnhinweise die Leute davon abhalten will ihre eigenen Router zu benutzen lief doch alles relativ smooth, da kann man sich nicht beschweren.

Ich hatte dann noch kurz Probleme mit meinem Rechner der hinter der Powerline-Strecke angeschlossen war: Da der nicht von dem Umbau mitbekommen hatte, hatte er noch keine neue IP per DHCP bekommen. Nachdem mir das klar geworden war, war es dann mit einmal neustarten der Ethernet-Verbindung auch getan.

Da jetzt Router und Powerline-Brücke von AVM sind kann man sie auch in ein „Mesh“ einbinden. Dazu muss man am Router auf die „WPS“ Taste drücken und dann auf die „Connect“-Taste an der Powerline-Brücke. Vorteil des Mesches scheint vor allem zu sein, dass man alle Geräte zentral im Router administrieren kann und dort auch die Geräte hinter der Brücke sehen kann. Ich hatte auch vorher schon auf Router und Brücke die gleichen WLAN-Zugangdaten eingestellt, so dass die Geräte relativ problemfrei zwischen beiden Access-Points gewechselt sind. Aber schicker ist es jetzt auf jeden Fall 🙂

Schlussendlich habe ich dann noch meine beiden DECT-Telefone (Gigaset A 415 A) direkt an der FritzBox angemeldet, statt nur die Basistation per TAE-Stecker zu verbinden. Damit dient jetzt auch die FritzBox als Anrufbeantworter und die Basis nur noch als Ladeschale. Davon war ich recht positiv überrascht: Der Anrufbeantworter im Router hat viel mehr Funktionen und kann vor allem auch endlich anzeigen wenn jemand angerufen hat aber aufgelegt hat bevor der AB ran ging. Zudem ist es relativ gut in das Gigaset integriert: Bei entgangenen Anrufen blinkt die LED am Telefon und die Liste der Nachrichten kann über das Mobilteil angesehen werden. Das Menü dazu scheint irgendwie von der FritzBox generiert zu werden (man kann dort auch die Fritz!OS-Version sehen) und ist etwas anders als das Gigaset-Bedienschema, aber zumindest hat sich AVM die größte Mühe gegeben es zu integrieren.

Fazit: Bis jetzt bin ich sehr zufrieden. Der Umbau war problemlos und die zusätzlichen Funktionen im Bereich Telefonie sind auf jeden Fall nett. Spannend ist jetzt natürlich vor allem, ob die Probleme mit der Powerline-Strecke gelöst sind.

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