Phoniebox-Würfel Teil 2: Gehäuse

Letztens habe ich für einen Freund eine „Phoniebox“ gebaut, eine selbst gebaute Toniebox, die bei Auflegen einer RFID-Karte Musik spielt. Nachdem es in Teil 1 um die Hardware ging, soll es hier um das Gehäuse gehen, in das alles eingebaut wurde.

Naturgemäß kann man bei dem Gehäuse beliebig kreativ werden. Relativ schnell waren wir uns sicher, dass wir einen überdimensionierten (Spiel-)Würfel bauen wollten. Zum einen hat sich der Formfaktor ja bei der Toniebox bewährt, zum anderen sind die Eltern große Brettspiele-Fans, so dass das gut passte. Als Material haben wir uns für 6mm Buchensperrholz entschieden. Das erschien uns stabil genug und ist gleichzeitig nicht so schwer (trotzdem wog der Würfel am Ende 870g) . Außerdem lässt sich Holz gut bearbeiten. Um die einzelnen Seiten des Würfels zusammen zu halten haben wir auf der Innenseite Quadratleisten eingeklebt. Nur die Unterseite ist verschraubt damit man an das Innere des Würfel rankommt.

Damit ging es dann in die Werkstatt und es wurde gesägt und gebohrt. Wir konnten uns zum Glück eine Lochsäge ausleihen mit der wir die Löcher für die Buttons problemlos anfertigen konnte. Notiz an mich: Mit der Lochsäge muss man wirklich sehr langsam und vorsichtig arbeiten, ansonsten dreht sie sehr schnell im Bohrfutter durch. An dieser Stelle sei angemerkt dass ich von Holzbearbeitung quasi keine Ahnung habe, das ist nur so learning-by-doing 😉

Die einzelnen Seiten habe ich mit der Stichsäge gesägt. Damit die Seiten gerade sind, habe ich ein Metalllineal mit zwei Schraubzwingen als improvisierten Anschlag verwendet. Das hat recht gut funktioniert. Die Aussparung für den Schalter habe ich mit der Stichsäge gesägt, für das Lautsprecher-„Gitter“ hat meine Freundin dankenswerterweise 37 Löcher in eine Seite gebohrt.

Schlussendlich haben wir dann noch die Quadratstäbe zugesägt und ein paar Abstandshalter gebaut, mit denen wir die Platinen auf der Innenseite befestigen konnten. Ohne die würden die Platinen direkt auf dem Holz aufliegen, was ungünstig wäre, da die Platinen ja unten nicht komplett glatt sind. Für den Raspberry Pi habe ich die Abstandhalter ein bisschen abgerundet, da es in der Nähe der Montagelöcher recht eng zu geht. Für den Lautsprecher haben wir ein spezielles Holzteil gebaut, wieder mit der Löchsäge (im Nachhinein betrachtet hätte das außen auch größer sein können).

Danach wurde der Würfel zusammengeleimt, was recht problemfrei funktioniert hat, es war nur ein bisschen fummellig alle Teile gleichzeitig passend und gerade hinzubekommen. Nach dem Leimen habe ich den Würfel abgeschliffen, danach waren alle Ecken schön rund und ungefährlich. Im Anschluss hat meine Freundin den Würfel bemalt. Das hat erstaunlich viel Zeit in Anspruch genommen. Insbesondere die Punkte waren zeitaufwendig, da die Farbe teilweise nicht gut gedeckt hat, und mehrfach gemalt werden musste. Am Ende ist das aber alles noch gerade rechtzeitig fertig geworden. Wir haben normale Acrylfarbe verwendet. Laut den Ziel-Eltern ist das ok, auch wenn Kinder da mal dran lecken 😉

Als letztes wurde die Elektronik eingebaut. Ich war froh, das wir den Würfel nicht noch kleiner gemacht haben (er hat 15cm Kantenlänge), es war teilweise schon eine Herausforderung die Schrauben im Inneren reinzudrehen. Es ist Erfahrungsgemäß immer eine gute Idee die Kabel ordentlich lang zu machen, das gibt einem beim Zusammenbau den nötigen Spielraum. Die Buttons und der Stromschalter passten zum Glück gut in ihre Öffnungen.

Die Powerbank ist mit einem Stück von einem alten Gürtel befestigt, das mit zwei Schrauben im Holz befestigt ist. Damit sich nichts bewegt habe ich noch ein paar Klebestreifen drauf geklebt. Damit ist hoffentlich alles Kleinkind-Schüttel-Sicher befestigt 😉

Schlussendlich hat der Bau des Gehäuses und insbesondere das Bemalen recht viel Zeit in Anspruch genommen. Die Arbeit mit Holz macht aber auch wirklich Spaß. Am Ende hat eigentlich alles nach Plan geklappt und ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, es fühlt sich wirklich wertig an! Damit ist das Gehäuse komplett, es fehlt nur noch die Software um den Würfel zum Leben zu erwecken.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert