Finnland: Halbzeit

Inzwischen bin ich seit über 44 Tagen in Finnland, und damit ist die halbe Zeit meines Auslandsaufenthaltes auch schon wieder vorbei. Zeit für ein Zwischenfazit!

Nachdem die ersten Wochen wegen der neuen Umgebung doch sehr aufregenden waren, ist über die folgende Zeit doch recht schnell Ruhe eingekehrt und es hat sich ein gewisser Alltagstrott entwickelt, in dem die Zeit doch immer sehr schnell verfliegt. Vor drei Wochen war ich für eine Woche in Lappland unterwegs, die Woche danach lag ich mit einer Erkältung im Bett 🙁 Ich merke aber auch, wie ich wieder in alte Muster zurückfalle: Die Liste an Dingen, die man noch machen müsste oder könnte (Blogartikel schreiben, Freunden auf Nachrichten antworten, mehr Folgen von diesem neuen Podcast hören, das mitgebrachte Buch lesen, …) wird schneller länger als man sie abarbeiten könnte, und schon kommt man sich wieder von seiner Todo-Liste fremdbestimmt vor. Für mich ist es echt spannend zu sehen, wie sich diese Situation von selber entwickelt, ich glaube dadurch habe ich mich wirklich selber besser kennen gelernt.

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Kontakte auf dem iPhone als VCF exportieren

Ich hatte ein paar Kontakte auf meinem iPhone gespeichert, die ich an keiner anderen Stelle hatte. Die wollte ich gerne als VCF-Datei exportieren, um sie dann in meinem synchronisierten Kontakten hinzuzufügen. Es gibt einige Apps, die das angeblich können sollen, allerdings scheinen die meisten davon Geld zu kosten und eine kostenlose die ich ausprobiert hatte, nur eine leere Datei erstellt.

Es ist aber auch mit Boardmitteln möglich! Dazu tippt man in der Kontakte-App oben links auf „Listen“ und hält dann eine Gruppe die man exportieren möchte kurz gedrückt. Dadurch wird dieses Menü geöffnet, in dem man dann „Exportieren“ auswählt.

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Einleben in Tampere

Inzwischen bin ich eine gute Woche hier in Tampere und hatte ein bisschen Gelegenheit mich für meinen Forschungsaufenthalt einzuleben. Es ist kalt hier! Typische Tagestemperaturen liegen zwischen 4°C – 11°C, also eine ganze Ecke frischer als in Deutschland. Es dürfte auch noch deutlich nach unten gehen, ich bin gespannt.

Am Wochenende hatte ich dann auch Gelegenheit mir die Innenstadt von Tampere ein wenig anzusehen. Eine schöne Stadt, mit vielen roten Backsteingebäuden. Historisch war die Stadt durch Industrie geprägt, wie die Wasserkraft des Tammerkoski genutzt haben. Das ist heute vorbei, aber viele Gebäude aus der Zeit sind noch vorhanden. Eine Nachnutzung ist aber wohl größtenteils gelungen, dort sind jetzt Büros zu finden. In einem Gebäude ist ein Museum untergebracht, was die Geschichte der Stadt und vor allem der Industrialisierung erzählt. Das war sehr gut gemacht. Außerdem konnte man dort auch eine alte Dampfmaschine mit 1,2 MW Leistung anschauen, mit einem 8 Meter großen Schwungrad. Sehr beeindruckend 🙂

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Essen: SPIEL 2018

Dieses Jahr war ich auf der weltgrößten Messen für Gesellschaftsspiele, der SPIEL’18 in Essen! Überredet haben mich zwei noch ein bisschen mehr Brettspiel-verrückte Freunde, und es war eine tolle Erfahrung! Wir sind so losgefahren, dass wir direkt zum Einlass um 10 Uhr da waren, und es war dort schon gut gefüllt:

Die Messe dauert vier Tage, von Donnerstag bis Sonntag, wir waren am Samstag dort, was sicherlich der vollste Tag war. Die fünf Hallen waren alle gut gefüllt, aber wirklich überfüllt konnte man es nicht nennen. Nun sind Brettspiele natürlich ein Thema, was Zeit braucht. An praktisch jedem Stand konnte man die Spiele auch ausprobieren, doch die Tische waren eigentlich immer besetzt und oft auch schon reserviert. Nächstes Jahr fahren wir vielleicht schon am Freitag hin, dann entzerrt sich das ganz ein wenig.

Das Publikum war erstaunlich international, es waren immer wieder englische Gespräche zu hören, und an allen Ständen wurden Regeln optional ganz selbstverständlich auf Englisch erklärt. Vom Alter her waren vielen Leute in meinem Alter da, gefühlt sehr viele (junge) Paare, aber auch ein paar aus der Altersklasse 40-50. Es gab viele Aktionen, so konnte man sich an vielen Ständen Spiele signieren lassen, u.a. war z.B. Klaus Teuber vor Ort. Gerade die großen Verlage haben auch Promo-Aktionen angeboten, so gab es etwa eine exklusive Andor-Legende am Kosmos-Stand oder ein „Spiel 18“ Carcasonne-Teil. Kosmos hatte sich auch etwas ausgedacht, um Catan zu bewerben: Am Eingang haben wir fünf Aufkleber „Lehm“ erhalten, und mussten die dann mit anderen Besuchern tauschen, bis wir Stein, Lehm, Holz, Schafe und Getreide zusammen hatten. Das war ein bisschen chaotisch, hat aber Spaß gemacht 🙂

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Masterarbeit: Done

So, nach meiner Bachelorarbeit ist nun auch meine Masterarbeit abgehakt. Ich muss gestehen, ich bin ziemlich froh, das ich die letzten 6 Monate hinter mir habe, das ganze war doch eine ziemliche anstrenge Sache mit vielen neuen Erfahrungen für mich.

Was habe ich denn überhaupt gemacht? Meine Arbeit trägt den schönen Titel „Konzeptionierung und Implementierung einer hybriden MAC-Layer-Architektur für Paket-basierte Powerline Kommunikation auf einem FPGA“ 🙂 Powerline-Kommunikation ist dem einen oder anderen vermutlich ein Begriff, auch unter dem Begriff „dLan“: Weiterleitung einer LAN-Verbindung über das bestehende Stromnetz. Der passende Standard dazu heißt „HomePlug“ und sieht eine Aufteilung von Geräten in eine MAC- und eine PHY-Schicht vor, ähnlich wie im OSI-Modell. Ich habe jetzt in meiner Arbeit einen MAC-Layer auf einem FPGA implementiert. Der MAC-Layer macht vor allem so Sachen wie das Erzeugen von Headern und Prüfsummen, Segmentierung von zu langen Frames und Ackknowlegdments. Nicht ganz einfach, aber eine interessante Sache 🙂

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Kombinatorik zu Ostern

Frohe Ostern!

Am Ostersamstag waren in in der Familie fleißig und haben Eier gefärbt. Meine Aufgabe war es danach, die Eier auf unsere zwei Osternester „hübsch“ zu verteilen. Nach einer kleinen Diskussion darüber, wie man das am besten macht, kam dann die Frage auf, wie viele Möglichkeiten es dazu eigentlich gibt.

Wir färben unsere Eier immer in fünf verschiedenen Farben (zumindest wenn ich nicht wieder die Farbtabletten mit blau und grün vertausche und wir daher zwei mal blaugrün haben 🙂 ) und haben dieses Jahr zwanzig Eier gefärbt. Es gibt also vier Eier in jeder Farbe. Wir haben zwei Osternester, in jedes kommen also 10 Eier. (Das Bild oben ist nur Demo 🙂 )

Wie viele Möglichkeiten gibt es also 20 Eier, von denen jeweils 4 identisch sind, in 2 Nestern à 10 Stück anzuordnen? Dabei zählen natürlich keine Möglichkeiten, bei denen zwei gleichfarbige Eier vertausch wurden, und auch keine, die man durch Drehen der Nestern ausgleichen kann. (Die Eier liegen in jedem Nest in einem Kreis). Ein klassisches Problem der Kombinatorik also 🙂

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CakePHP – Ein Review

Heute fragte mich jemand, ob ich eigentlich etwas kennen würde, um mit PHP „schöner“ zu programmieren. Ich dachte zugegebener Maßen erst an einen Editor (da würde ich PhpStorm (gibt’s für Studenten umsonst!) empfehlen), es wurde dann aber relativ schnell klar, das es eher um sowas wie ein PHP-Framework geht. Um es gleich mal klar zu sagen: Ohne irgendein Framework würde ich nichts in PHP schreiben, was länger als 100 Zeilen ist. Man muss das Rad ja nicht immer neu erfinden, und dabei die gleichen Sicherheitslücken wieder einbauen 🙂

Nun entwickele ich für meinen Hiwi-Job schon rund 4 Jahre in PHP. Dabei habe ich die erste Zeit eine Anwendung weiter gepflegt, die ohne ein Framework geschrieben war. Nach einiger Zeit war klar, das es so nicht weitergehen konnte, die Anwendung war, auch durch ihr Alter und die Weiterentwicklung von PHP, unwartbar geworden und lief mit schnellen Schritten auf das End-Of-Life „ihrer“ PHP-Version zu. (Mehr sage ich jetzt nicht, der Autor ließt hier mit 🙂 ). Es musste also eine Neuentwicklung her, natürlich auf Basis eines Frameworks. Damals wurde mir CakePHP empfohlen (damals noch Version 2), was ich dann relativ unreflektiert übernommen habe. Jetzt nähert sich die Anwendung langsam der Fertigstellung, inzwischen basierend auf CakePHP 3. Im Laufe der Entwicklung hat sich eine gewisse Hassliebe zu Cake entwickelt…

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ftRoboExt: Fortschritt

Ja, die kleinen Fehler sind immer die gemeinsten. Das war ungefähr das Motto der letzten Runde Entwicklung an meinem ftRoboExt.

Wie üblich bei solchen gemeinen Problemen war der Fehler schwer einzugrenzen, ab und zu funktionierte die SPI-Verbindung zum Robo Interface ohne Probleme, in den meisten Fällen tat mein Controller aber gar nichts. Es lag natürlich an eigener Blödheit, ich hatte das Datenblatt nicht richtig gelesen, dort steht es im Abschnitt 19.3.1

When the SPI is configured as a Slave, the Slave Select (SS) pin is always input. When SS is held low, the SPI is activated, and MISO becomes an output if configured so by the user. All other pins are inputs. When SS is driven high, all pins are inputs, and the SPI is passive, which means that it will not receive incoming data. Note that the SPI logic will be reset once the SS pin is driven high.

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Bachelorarbeit: Done

baWieder ein Punkt auf meiner ewigen Todo-Liste abgehakt: Meine Bachelorarbeit ist geschrieben und abgegeben! Yay! Noch habe ich keine Bewertung, und auch den Vortrag muss ich noch halten, trotzdem schön, das erledigt zu haben.

Meine Arbeit hat den schönen Titel „Entwicklung und Optimierung von Software für eine mikrocontrollerbasierte Steuerung einer Messeinheit mit High-Speed USB-Schnittstelle“ ich durfte also Software für ein System schreiben, dass Daten aufgezeichnet hat, und die dann später per USB an den Rechner geschickt hat. Insgesamt sind dabei immerhin 31 Dateien mit 5117 Zeilen Code entstanden (davon 608 Leerzeilen, 1038 Kommentare, 3471 Code). Macht also ungefähr 20% Kommentare, das kann man schon ordentlich dokumentiert nennen 😉 (Gut, es ist C-Code, da ist das auch nötig…)

Dazu kommen noch 671 Zeilen C#-Code für die Host-Seite (96 leer, 133 Kommentare, auch 20% Kommentare), sowie ein wenig LabView-„Code“.

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Warum E-Mail-Verschlüsselung nach PGP gar nicht so einfach ist

Eigentlich sollte dieser Beitrag anders heißen: „Mein Vorschlag für E-Mail-Verschlüsselung nach PGP„. Nur dann habe ich weiter gelesen, und festgestellt, dass das alles gar nicht so einfach ist. 🙁

Aber der Reihe nach: In der aktuellen c’t steht ein sehr interessantes Editorial über PGP. Der Autor fordert: „lasst PGP sterben!“. Interessant ist auch dieser Kommentar des Autors:

Es geht mir um massenhafte E-Mail-Verschlüsselung — also solche, die jeder, ständig und ohne drüber nachzudenken benutzt. Wann immer eine Diskussion anfängt, wie man das realisieren könnte, kommt jemand: „Wir haben doch PGP“ — und damit ist die Diskussion auch schon wieder zu Ende. Das muss aufhören. PGP hat das in den letzten 20 Jahren nicht hinbekommen — und es wird das in den nächsten 20 Jahren auch nicht mehr erreichen.

Ich denke, er hat Recht damit. PGP ist kompliziert zu bedienen, und leidet unter dem Problem, dass jeder Schlüssel für jeden ausstellen kann. Mir ist klar, dass das vielleicht sogar gewollt ist, um dafür zu sorgen, das die Leute ihre Schlüssel verifizieren, aber massentauglich ist das leider nicht. Ich habe trotzdem Vertrauen zu PGP und würde es auch benutzen, wenn ich mal wirklich geheime Informationen austauschen möchte, es hilft aber nicht gegen ständiges passives Abhören, weil es einfach nicht einfach genug ist, um ständig benutzt zu werden. (Wie eben z.B. die Verschlüsselung in Apples iMessage).

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